WELCOME TO THE GANG, JIKAL!

Eigentlich WELCOME TO THE GANG JIKAL und THURAYA!

Zwei Frauen, zwei Generationen, Mutter und Tochter. Beide hatten eine Kindheit in der sie sich glücklich und geschätzt fühlten. Die eine liebte Sport und Mode, studierte Modedesign, erlebte aber auch immer wieder die Grenzen ihrer persönlichen Selbstverwirklichung und zudem 3 Kriege in ihrem Land.
Je bewusster es ihr wurde, desto mehr wollte sie für ihre Kinder eine andere Welt. Sie versuchte die Welt in ihrer Heimat zu verändern, musste aber voll Trauer feststellen, dass dies nicht nur nicht möglich, sondern auch gefährlich war.

 

Die andere verließ im Bauch ihrer Mutter diese Heimat und es dauerte 6 Jahre, bis die Familie einen Ort erreichte, der wieder Heimat werden konnte. Auch sie erlebte eine glückliche und geschätze Kindheit, fand sich zurecht im Behördendschungel des neuen Landes, erlebte Namensverlust um die eigene Sicherheit zu schützen und eine Suche nach Identität und Heimat.
Sie fand sich im Tanzen und in Musik. Und schließlich ganz durch Zufall Inspiration in einem Robin Schulz Video. Heute liegt das Gefühl der eigenen größten persönlichen Freiheit auf dem Asphalt des Tempelhofer Feldes. Mit Musik auf den Ohren ganz in ihrer eigenen Welt. Tanzend auf dem Longboard. 

 

In der neuen Heimat konnte die Mutter ihren Beruf nicht mehr ausüben. Mit Kreativität, Neugierde und Freude passte sie sich den unterschiedlichsten Arbeitssituationen an, um die Familie zu stützen. Um Anschluss zu finden, engagierte sie sich in ganz unterschiedlichen Vereinen. Sie wurde schnell nicht nur wichtige Mitarbeiterin, sondern eine geschätzte Freundin. Auch wenn diese Freundschaften sich erst einmal anders anfühlten als das gewohnte, so lernte sie schnell die besonderen Charakteristika der Menschen ihrer neuen Heimat zu schätzen und machte ihre ganz eigene Superkraft daraus, diese unterschiedlichen Persönlichkeiten der neuen und alten Heimat in sich zu vereinen und sich der Situation wie ein Chamäleon anzupassen.

 

Auch die Tochter liebt Mode, sie arbeitet als Model, hat ein Jurastudium abgeschlossen und Völkerrecht als ihren Schwerpunkt gewählt. Sie zeigt Gesicht gegen Rassismus und für die Diversität der Gesellschaft und klärt für German Dream Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen darüber auf. Sie lebt ihre Freundschaften, ihre Leidenschaft fürs Longbordtanzen und ihre Freiheit ganz bewußt.

 

Was geben Eltern an ihre Kinder weiter, was Mütter an ihre Töchter? Was Thuraya an Jikal?

 

Ein Bewusstsein für Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit und Wandlungsfähigkeit auch in herausfordernden Situation. Den Mut Ungerechtigkeit zu sehen, anzusprechen und zu verändern. Nicht einfach durchzuhalten, sondern die Gabe neugierig zu sein auf das, was das Leben für einen bereit hält und an diesem eine ganz eigene Freude zu finden. Außerdem ein bewusstes Spüren von Freiheit, für sich und andere, das auch nicht verschwindet, wenn diese Freiheit zu etwas alltäglichem geworden ist.

 

Aber sehen diese Werte auch für beide gleich aus? Vermutlich nicht. Abhängig von der Situation der Person, der Gesellschaft und der Zeit, in der man lebt, haben diese Werte Nuancen. Auch ganz persönliche.
So kommt es unabhängig von der Kultur nicht nur in Gesellschaften, sondern auch in Familien immer wieder zu Reibung, wenn es um die Werte der Einzelnen geht.
Auch bei Mutter und Tochter. Diese Reibung ist immer auch ein Abgleich der eigenen Position und macht eine Annährung erst möglich. Für eine Stärkung von Familie und Gesellschaft.