WELCOME TO THE GANG, FRIEDERIKE!
Hej, ich bin Friederike, 36, Mama einer Tochter, verheiratet, Sportredakteurin und großer Apfelpfannkuchen-Fan. Ich stöbere unglaublich gern durch Wohnzeitschriften, habe einen ausgeprägten Lampen- und Stuhltick und auch an Kinderbüchern komme ich nur schlecht vorbei. Ich laufe mir gern den Kopf frei, komme ohne Kaffee nicht klar und liebe die Berge – Schuhe mit Absatz hingegen sind mein Untergang.
Vor sechs Jahren haben mein Herzmann und ich in Nordhessen, meiner Heimat, in einem 300-Seelen-Örtchen ein kleines Häuschen gekauft und werkeln seitdem darin herum. Ob wir jemals fertig werden? Ich glaub’s nicht, dafür habe ich einfach zu viele Ideen im Kopf, die umgesetzt werden wollen und außerdem macht mir das Werkeln auch riesigen Spaß. Das ist nicht nur ein schöner Ausgleich zur Arbeit, gleichzeitig fließt eben auch ganz viel Herzblut in unser Zuhause – wieso es mich überhaupt wieder in die Heimat gezogen hat, obwohl es auf der Welt so viele tolle Plätze gibt, verrate ich in den nächsten Zeilen ...
Ich habe schon recht früh mit dem Leistungssport angefangen, mit gerade einmal sieben Jahren bin ich regelmäßig zum Langlauf-Training gegangen, ein Jahr später war ich das erste Mal zum Lehrgang in Österreich unterwegs und mit elf Jahren startete ich mit dem Biathlon – von da an war ich im Winter fast jedes Wochenende zu Wettkämpfen irgendwo in Deutschland unterwegs.
Mit 16 Jahren ging’s dann aufs Sportinternat ins gut 500 Kilometer entfernte Altenberg. Von nun an waren die Besuche in der Heimat stark begrenzt, umso größer war allerdings das Heimweh – tägliche Telefonate machten es erträglicher. Und von Monat zu Monat kam ich besser mit der neuen Situation klar, die ich mir schließlich selbst ausgesucht hatte.
Dann, nach meinem Abitur, kam plötzlich der Leistungsabfall – und damit zusammen die Frage, was nun wird. Was will ich machen? Jahrelang drehte sich alles nur um den Sport - Familie, Freunde, andere Hobbys kamen viel zu kurz.
Ohne einen Plan zu haben, startetet ich also zuerst eine zweijährige Ausbildung zur Touristikassistenitin in Dresden, zur Ausbildung gehörte ein viermonatiger Aufenthalt in Spanien – danach begann ich für ein halbes Jahr ein Praktikum im PR-Bereich in Paderborn und anschließend startete ich mein Journalistik-Studium mit dem Nebenfach Sport in Dortmund. Die Kombi lag ja irgendwie nah – und wenn ich schon selbst nicht mehr im Sportzirkus unterwegs war, so wollte ich wenigstens noch darüber schreiben. Ebenfalls zum Studium gehörte ein Volontariat, das ich hauptsächlich in Kassel absolvierte.
Kurz bevor ich mich an meine Abschlussarbeit setzte, kam plötzlich der Anruf aus der Heimat, dass eine Sportredakteurstelle frei wird – und ob ich die nicht haben wollte? Wieder zurück in die Heimat, nach so vielen Jahren? Ganz klar: JA! Zwar hatte ich mir meine Zeit nach dem Studium anders ausgemalt, nämlich in irgendeiner großen Stadt zu leben, in der viel los ist – aber tief im Inneren wollte ich doch gern wieder „nach Hause“. Die Liebe zur Heimat wurde in den Jahren der Abwesenheit nämlich immer größer. Ich war viel unterwegs, habe häufig aus dem Koffer gelebt und wollte nun endlich wieder bei den Menschen sein, die jahrelang zu kurz gekommen sind.
Deswegen bin ich umso glücklicher, dass wir in meiner Heimat ein Häuschen gefunden haben, das mein Rückzugsort, mein Wohlfühlplatz ist – da werden schnell Jeans gegen Jogginghose getauscht. Das ist meine kleine Welt, in der ich mich am wohlsten fühle. Allerdings liegt das natürlich auch an den beiden Menschen, mit denen ich es teile!